Kurzabriss
Geboren wurde ich in am 05.04.1984 in Gera. Mit 12 Jahren begann meine sportliche Ausbildung als Leichtathletik - Hochsprung, Weitsprung, Sprint ect. Bei den Laufwettbewerben war ich auch damals schon immer vorn mit dabei und orientierte mich früh an den Leistungen meiner männlichen Kollegen. Leider bot Gera aber nicht das Maß an Vielfalt, die ich als aufstrebende Mittel- Langstrecklerin suchte. Ich hatte ein hervorragendes Kinder- und Jugendtraining in Gera bei Herrn Kuschicke und später Günther Unterdörfer genossen. Gern lief ich in heimischen Gefilten die Straßenläufe mit, wo mein Talent dem Blindesten nicht verborgen blieb. Mein sportlicher Weg führte mich in das Sportgymnasium nach Erfurt an den Olympiastützpunkt, wo ich von 1999 bis 2003 bei Dieter Hermann und Dieter Fromm, zwei sehr erfahrenden Mittelstrecklern trainiert. In diesen 4 Jahren lernte ich das schnelle Laufe über die Hindernisse. Mit dem Abiturzeugnis in der Hand trat ich die "Flucht aus Erfurt" an. Es konnte nicht weit weg genug sein und so verschlug es mich bis nach Saarbrücken an den Olympiastützpunkt zu meinem derzeitigen Bundestrainer Werner Klein im 3000m Hi, den ich hatte den geradlinigen Weg über den Landeskader D und C-Kader bis zum Bundeskader eingeschlagen. Die "Wessis" dachten wohl damals, da kommt endlich ein "Ossi" zu uns, um gescheit zu trainieren. Aber weit gefehlt. Bereits in den ersten Monaten stellte man gegenseitig fest, dass da zwei unterschiedliche Systeme auf einander brallten. Vom wohl behüteten DDR Schema mit einem von morgens bis abends durchgeplanten Tagesablauf mit Rundumbetreuung, fand ich mich plötzlich in der vollkommnen Selbstständigkeit wieder, die mir überhaupt nicht gut tat. Mir fehlte die strickte Trainingsbetreuung und mein Trainingspensum begann auch zu schrumpfen, obwohl ich doch älter wurde. Aus trainingswisenschaftlichen Gesichtspunkten leuchte mir das überhaupt nicht ein;-) Man muss natürlich die Trainingskilometer der vorngegangenen Jahre kennen, um meine Ironie zu verstehen;-) So kam es wie es kommen musste. Der Aufstieg von der Jugend bis in die Aktiven Klasse schien fast gemeistert, dann gings schon wieder Tal abwärts. Fokusiert als damalige B-Kaderathletin auf meine wenigen Wettkämpfe im Jahr, verkrampfte ich im Kopf, sodass ich zunächst im Wettkampf meine Leistung nicht abrufen konnte und anschließend mir das Training auch schwer fiel. Die Sündenböcke waren schnell ausgemacht, es gab ja einen nicht kompeten Trainer, eine nicht trainierbare Athletin, keine gute Betreuung durch den Trainer vor Ort und keinen Ausgleich in Form von geistiger Betätigung. So wurde mir noch ein Jahr im B-Kader gewährt, aber mit Druck lässt es sich bekanntlich nicht leicht umgehen. Ich begann als Studentin im Fach Sport zur Uni zu gehen und lernte meinen Ziehvater Oliver Berrar mit seiner Frau Magarett als neunen Trainer schätzen. Im Sommer 2005 spürte ich wieder Boden unter den Füßen und schien meine Kriese zu überwinden. Aber hätte nicht sein sollen, wie einiger meiner Leidensgenossen traff auch mich ein Ermüdungsbruch im Os naviculare, der das Training unerträglich machte und die Wettkämpfe zu einer Zitterpartie werden lies, ob der Fuß wohl hält. Ich lief in diesem Sommer nocheinmal Bestzeit, aber es sollte nicht für den Verbleib in Nationalen Kader reichen. Ich orientierte mich wieder gen Heimat. In Jena, war die Sportuni leider zu voll, in Gera gab es überhaupt keine Universitäre Einrichtung und in Erfurt nur Lehramt. So führte mich mein ausdrücklicher Wunsch Sport studieren zu wohlen ins Frankenland nach Erlangen, da ich auch hier bereits über sportliche Kontakte in die Leichtathlekszene verfügte. Ich wechselte in meiner bereits jungen Karriere zum sexten Mal den Trainer. Nun sollte es Jörg Stäcker richten. Ich rannte den Ereignissen auf den 3000m und den 3000m Hindernis förmlich hinterher. Von laufen kann wohl keine Rede mehr gewesen sein. Mein Fuß war 2006 endgültig im Eimer und nach meiner Walking Einheit über 3000m als ich endlich nach 11:02 das Ziel erreichte, beschloss ich die Spikes über die 3000m Hindernis nicht wieder anzuziehen. Ich hatte das Rundenlaufen satt. Zwei Monante war ich zu Fuß nicht länger als 15min unterwegs, um dem Fuß die nötige Ruhe für seine Genessung zu geben. 8 Monate zog ich keine Laufschuhe an, sondern fiel lieber mal nebenbei vom Kletterturm, sodass mich meine große gebrochende Zehe sogar an die Krücken fesselte, was meinem Fuß natürlich sehr gefiel. Um so mehr genoss ich die ersten Laufmeter nach neun Monaten Zwangspause. Ich war wie ausgewechselt. Zunächst versuchte ich mich als fleißige und vorbildliche Studentin, aber mit der zunehmenden Schmerzfreiheit im Fuß stieg die Lust von Tag zu Tag hin zu sportlicher Betätigung. Ich hatte natürlich mich einbisschen fit gehalten, wie man das als verantwortungsbewusster Sportler tut. Bei Siemens stieg ich als Lauf- und Fitnesstrainerin ein. Im Hochschulsport scheuchte ich Studentinnen im Aquakurs umher. Am Osteoporose Forschungszentrum brachte ich Senioren beim Funktionstraining zum Schwitzen, in der Psychatrischen Klinik sportelte ich mit Depressiven, Hyperaktiven, Adipösen und stieg in die Jugendnachwuchs Arbeit in der Triathlon Abteilung vom TV48 Erlangen ein. Bei der SBK hatte ich viel Zeit am Schreibtisch in der betrieblichen Gesundheitsförderung verbracht und in der Siemens Sport und Freizeitanlage die Anmeldung für das Winterprogramm mitübernommen. Mein Auftritt 2007 in der Radwechselzone beim Erlanger Triathlon sollte mir aber nun wieder sportlich neue Türen öffnen. Ich begann regelmäßiger zu schwimmen und später auch zu radeln. Ende 2007 lief ich bereits fleißig wieder meine Kilometer am Kanal. Mein Endschluss stand fest. Ich werde Triathletin und würde im Mai 2008 mein Debü in Amberg geben. Nur leider scheiterte ich noch an meinem Kopf und konnte mich erst auf meiner ersten Olympischen Distanz in Bamberg in 2:07 als Triathletin bezeichnen. Der Funke war über gesprungen. Ich hatte meine Ergeiz Siegen zu wollen nie verloren. Wie ich bei meinem Debü als Duathletin auf der Langdistanz (16km Laufen, 65km Rad, 8km Laufen) mit einem Sieg des Deutschen Meistertitels und International mit Platz 1 bewies. Ebenfalls kämpft ich mich bei meiner ersten Mitteldistanz in Eralngen in 3:55.44 als Zweite ins Ziel. Nun liegt es an mir im Schwimmen meine Defizite auf zu arbeiten. Meine technischen Fortschritte im Wasser lassen mich Tag für Tag hoffen, einen Schritt weiter zu gehen. Ich möchte mich auf diesem Wege für die Unterstützung bei jemanden bedanken, der in mich in den letzten Monaten ganz massiv gepuscht hat und mich zum ersten Schwimm- und Radtraining eingeladen hat. Natürlich geht mein zweiter Dank an meine Eltern, die immer hinter mir stehen und mich bei all meinen Vorhaben unterstützen. Nun will ich sehen was die Zukunft bringt und werde euch immer auf dem aktuellsten Stand über all meine sportlichen Geschehnisse halten.
Viel Spaß beim Lesen
Eure Kristin